Filmveranstaltung auf Hof Dannwisch

Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe mpz-Salon zeigen wir am Freitag, den 28.10.2011 um 19:30 Uhr im schleswig-holsteinischen Horst auf Hof Dannwisch (Dannwisch 1, 25358 Horst) den Film „Ein Lied für Argyris“ von Stefan Haupt (2006, 105 Min.).

Griechenland ist zur Zeit in aller Munde. Neben der Diskussion um Griechenland und den Euro, kennen wir griechische Küche, griechisches Olivenöl (Bio) und Urlaub auf den griechischen Inseln. Vor 70 Jahren hatte Griechenland schon einmal deutsche „Besucher“ in großer Zahl. Während der deutschen Besatzungszeit im zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Kriegsverbrechen verübt.

Der Film „Ein Lied für Argyris“ schildert die Geschichte des kleinen Argyris, der, noch keine vier Jahre alt, am 10. Juni 1944 ein brutales Massaker der deutschen Besatzungsmacht: Eine so genannte „Sühnemassnahme“ einer SS-Division als Reaktion auf einen Partisanenangriff in der Gegend. In weniger als zwei Stunden werden 218 Dorfbewohner umgebracht – Frauen, Männer, Greise, Kleinkinder und Säuglinge. Argyris verliert seine Eltern und 30 weitere Familienangehörige. Zeit seines Lebens hat sich Argyris Sfountouris mit dem Thema Gut und Böse, Krieg und Frieden befasst. Er konnte sich mit dem traumatischen Erlebnis seiner Kindheit nicht einfach abfinden. Er wollte etwas daraus machen, die Öffentlichkeit aufrütteln, sich stark machen dafür, dass solche Verbrechen nie mehr passieren. Aus diesem Grunde versucht er, zusammen mit anderen, Entschädigungszahlungen für die Verbrechen einzuklagen. Empört ist Sfountouris vor allem darüber, dass das Massaker von Distomo, oder die Lüge von Distomo wie er es nennt, von der deutschen Regierung als „Maßnahme im Rahmen der Kriegsführung“ bezeichnet wird. Die deutsche Seite habe Angst, mit dem Fall Distomo werde ein Präzedenzfall geschaffen, der zu weiteren Klagen führen könnte. Sie steht damit stellvertretend für andere Regierungen, denn noch immer gilt‚ Kriege sollen sich „lohnen“.

Gabriele Heinecke, Anwältin aus der Gruppe der UnterstützerInnen der Überlebenden in Distomo wird zur Diskussion dabei sein.

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