Filmveranstaltung von mpz und Hof Dannwisch: DAS DING AM DEICH

Gemeinsam mit Hof Dannwisch zeigen wir am Freitag, den 26. Okt. um 19:30 Uhr auf Hof Dannwisch, Dannwisch 1, 25358 Horst (in der Nähe Elmshorn) den Film „DAS DING AM DEICH – Vom Widerstand gegen ein Atomkraftwerk“ (von Antje Hubert, D 2012, 96 Minuten, Produktion: thede Filmproduktion). Eintritt: Spende 8 € erwünscht.

Zur anschließenden Diskussion kommen drei der Protagonisten des Films, die heute noch in der Initiative Brokdorf-AKUT aktiv sind.

DAS DING AM DEICH – Vom Widerstand gegen ein Atomkraftwerk
Zu Beginn der 1970er Jahre versetzten die Pläne zum Bau eines Atomkraftwerks die Bewohner der kleinen Elbgemeinde Brokdorf in Aufruhr. „Wir waren konservative Leute und haben den Alltag ganz normal gelebt, bis dahin…“. Renate und Uwe Bolten betreiben eine kleine Milchwirtschaft und waren damals Ende 20, im Familienalbum kleben Bilder von den Kindern unterm Weihnachtsbaum neben Fotos von Wasserwerfern. Trotz großer Proteste, die das Leben der Dorfbewohner veränderten und den Ort bundesweit bekannt machten, ging das AKW Brokdorf ausgerechnet 1986 ans Netz – kurz nach dem Super-GAU von Tschernobyl. Dann wurde es ruhig in der Marsch und nur noch wenige hielten an ihrem Widerspruch fest.
„Mein Traum von einer besseren, überlebensfähigeren Gesellschaft ist ja dahin“, sagt Milchbauer Ali Reimers heute. Doch auf dem Feld, direkt gegenüber vom AKW, dreht sich noch immer sein kleines Windrad, eines der ersten, das die Gegend gesehen hat. „Wir dürfen nicht nur theoretisch diskutieren, sondern müssen zeigen, dass es auch anders geht!“, sagte er 1980 bei der Aufstellung der ersten Windmühle.
Mit Neugier auf diese Menschen und ihren Alltag mit einem AKW vor der Haustür macht sich das Filmteam auf in den abgelegenen Landstrich. Ein Jahr lang umkreist es „das Ding am Deich“ und taucht mit den Erinnerungen der widerständigen Anwohner und altem Filmmaterial ein in eine bewegende Vergangenheit. Doch dann wird die Geschichte von der Gegenwart auf eine Weise eingeholt, die niemand erwartet hätte: Zuerst beschließt die Bundesregierung längere Laufzeiten für alle AKW, nur wenig später bebt in Japan die Erde …
Die kontinuierliche Dokumentation über einen langen Zeitraum, sowie die Fülle an Archivmaterial und Zeitzeugengesprächen zeigen Erfolge und Niederlagen im Kampf um Veränderungen. Das ursprüngliche Vertrauen in demokratische Institutionen traf immer wieder auf das Kalkül führender Politiker wie Stoltenberg und Barschel oder Merkel und Röttgen, die ihre Macht zur Durchsetzung kurzfristiger Wirtschaftsinteressen gebrauchten – bis heute.

Der Film wurde gefördert von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH und erhielt den Förderpreis der DEFA-Stiftung beim 33. Filmfestival Max-Ophüls-Preis Saarbrücken 2012.

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