mpz-salon: Mit einem Lächeln auf den Lippen – Leben in der Illegalität in Hamburg

Am 8. März ist der Internationale Frauentag. Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe mpz-salon wollen wir aus diesem Anlass ein Thema in den Vordergrund stellen, dass in Politik und sozialer Bewegung oft untergeht und zeigen am Donnerstag, den 21. März 2013, um 19:30 Uhr den Dokumentarfilm: „Mit einem Lächeln auf den Lippen – Eine Hausarbeiterin ohne Papiere zieht vors Arbeitsgericht“ von Anne Frisius in Zusammenarbeit mit Nadja Damm und Mónica Orjeda (Produktion: Kiezfilme, Berlin/Hamburg, 2008, 57 min., sp./de. UT).

Sie kam als Au-pair-Mädchen zu einer reichen Kaufmannsfamilie nach Hamburg und blieb als „Illegale“ bei der Familie, von der sie als Haushaltshilfe und Kindermädchen 4 Jahre extrem ausgebeutet wurde.
Ana S. beschließt nach Jahren unterbezahlter Hausarbeit einen angemessenen Arbeitslohn vor Gericht einzuklagen. Dies, obgleich sie als „illegal“ gilt, weil sie keinen offiziellen Aufenthaltstitel hat. „Ich dachte, ohne Papiere hätte ich keine Chance. Als sie mir sagten, dass ich auch ohne Papiere mein Recht einfordern kann, war das für mich ganz neu. Ich dachte immer, ohne Papiere geht gar nichts. Anfangs war ich sehr nervös. Jetzt nicht mehr, ich bin viel mutiger geworden. Jetzt sage ich, ich verlange nur, was mir gehört. Ich erwarte nicht, dass mir jemand etwas schenkt. Ich verlange nur, was mir zusteht. Es ist der Lohn für meine Arbeit, die ich bereits geleistet habe.“
Mit Unterstützung eines Netzwerkes von Organisationen und AktivistInnen und der Gewerkschaft ver.di erstreitet sie vor dem Arbeitsgericht einen Teil des Lohnes, den der Arbeitsgeber verweigert hatte.
Dass verschiedene antirassistische Gruppen, Initiativen und Organisationen in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft in Hamburg den Fall gemeinsam unterstützt haben, und sie zudem eine reguläre arbeitsrechtliche Anlaufstelle für undokumentierte Arbeiter/innen aufgebaut haben, ist ein ermutigender Anfang.

Mónica Orjeda, die an dem Film mitgearbeitet hat, wird dabei sein. Sie arbeitet als Sozialberaterin bei dem Verbund für interkulturelle Kommunikation verikom e.V. (i.bera und IZ) und leitet dort die „Ambulante Beratung für Migrantinnen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus“. Sie berichtet über weitere Erfahrungen von „Illegalen“ in Hamburg. Zu Fragen wie „Hat sich etwas verändert in den letzten Jahren oder ähneln und gleichen sich die Vorkommnisse?“ oder „Was ist zu tun?“ wollen wir gerne im Anschluss an den Film diskutieren.

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