„So kommt ihr an uns nicht vorbei…“ – 4 Tage Streik im Hamburger Hafen

Im Rahmen von :
Der andere Hafen – Strukturwandel und Arbeitskämpfe im Hamburger Hafen
Ausstellung, Filmreihe und Gespräche mit Zeitzeugen.
Eine Kooperation mit dem Hafenmuseum Hamburg im Schuppen 50A direkt im Hamburger Hafen. Lage und Anfahrt.

Mittwoch 25. Mai, 16 Uhr:
„So kommt ihr an uns nicht vorbei…“ –  4 Tage Streik im Hamburger Hafen
mpz (Christian Ottemeier, Gerhard Brockmann, Jürgen Kinter, Ulrike Gay) + Hafenkollegen Februar 1978 / Musik: Wolf Biermann / 65 Min. /  s/w

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Am 25. Januar traten über 16.000 Hafenarbeiter in den deutschen Seehäfen in den Streik. In der vorangegangenen Urabstimmung am 19. und 20. Januar hatten 97,12% für Streik gestimmt und den Schlichterspruch abgelehnt. Zu dieser Auseinandersetzung erklärte Erich Rumpel, Gewerkschaftssekretär für die Hamburger Hafenarbeiter:
„In diesem Kampf geht es nicht nur um Zehntel Prozente, sondern um die Brechung des Lohndiktats der Unternehmer. Die Hafenarbeiter bilden die Speerspitze gegen alle Arbeitgeber. Es handelt sich um eine echte klassenmäßige Auseinandersetzung.“
Das waren ungewohnte Töne nach langen Jahren des Stillhaltens. Sollte es doch der erste Streik seit 1896/97 gewesen sein. Der große Hafenarbeiterstreik 1951 war aus dem Bewusstsein so gut wie verschwunden, wurde er doch nach wenigen Tagen als ‚wilder Streik’ ohne Unterstützung der ÖTV 17 Tage lang weiter geführt.

Wie kam es zum Streik 1978? Was hat er in der Hafenarbeiterschaft ausgelöst und warum wurde das Verhandlungsergebnis zur Überraschung der Gewerkschaftsführung in der Urabstimmung abgelehnt?

Der Film zeigt den Verlauf des Streiks aus Sicht der Kollegen, er zeigt, welche Erfahrungen sie während des Streiks gemacht haben, welche Konflikte bei der Organisation des Streiks aufgetreten sind. Und er zeigt auch, wie aktive Medienarbeit im Streik unterstützen und Menschen zusammenbringen kann.

Während des Streiks dichtet der gerade ausgebürgerte Liedermacher Wolf Biermann: „Die Bosse dachten das Weißbrot hat uns zahnlos gemacht und feig. Jetzt dauert es nicht noch mal so lang bis zu dem nächsten Streik.“

Nun diese Vorhersage hat sich nicht bewahrheitet. Die Frage bleibt – warum – .
Zum Gespräch dabei:
Gerd Müller und andere Hafenkollegen, die FilmemacherInnen, 

Eintritt: 10€   Museumseintritt eingeschlossen
Vorverkauf: mpz + Hafenmuseum
Download Flyer

aufgebautP1180390_2Ausstellung:
Vom 2. Mai bis zum 9. Juni ist eine um die HDW-Besetzung erweiterte Ausstellung zu sehen. Es ist ein kleiner Teil einer größeren Ausstellung, die wir zum 800. Hafengeburtstag 1989 in der Hamburger Speicherstadt gezeigt haben.

 

bitte vormerken:
Mittwoch 8. Juni, 16 Uhr:
„Das war ‘ne gute Übung !“ – 9 Tage Betriebsbesetzung bei HDW
mpz (Axel Becker, Gerhard Brockmann, Ulrike Gay, Gerd Müller) + Ingrid Molnar 1983 / 90 Min. / s/w

HDW von Sabine von Kessel1983 erreicht das Werftensterben einen Höhepunkt. Als eine der letzten Werften soll der Schiffbau im Werk HDW-Ross geschlossen und 1354 Beschäftigte entlassen werden. Als letzten Ausweg besetzen die Kolleginnen und Kollegen die Werft. 9 Tage lang. Dann müssen sie aufgeben. Es bleibt bei den Entlassungen. Doch die Erfahrung von Geschlossenheit und Solidarität bleibt. Fazit: ‚Das war ‘ne gute Übung’

Eintritt: 10€   Museumseintritt eingeschlossen
Vorverkauf: mpz + Hafenmuseum
Download Flyer

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