Eine Vorpremiere mit Kaffee und Kuchen:
Sonntag 14. April 2024, 15 Uhr im mpz
Im Gespräch: Filmteam Leslie Franke, Herdolor Lorenz, Alexander Grasseck
Eine Vorpremiere mit Kaffee und Kuchen:
Sonntag 14. April 2024, 15 Uhr im mpz
Im Gespräch: Filmteam Leslie Franke, Herdolor Lorenz, Alexander Grasseck
Der Film wird im Rahmenprogramm der Ausstellung „Objekte erzählen Elmshorner Frauengeschichten“ der Frauengeschichtswerkstatt Elmshorn im Industriemuseum Elmshorn in Kooperation mit uns gezeigt.
Elmshorn ist nur 20 Zugminuten von Hamburg entfernt, das Museum liegt direkt am Bahnhof.
17. April 2024, 19 Uhr im Industriemuseum:
Was hat Hamburg nur mit euch Frauen gemacht ?
Staatliche Fürsorge und ihre Folgen von der Weimarer Republik bis in die Gegenwart
Im anschließenden Gespräch:
Christiane Rothmaler, Historikerin, Stefan Corinth, Filmemacher mpz
Wie sich MSC weltweit Häfen und Transportwege aneignet
42 min / Italienisch mit deutschen Untertiteln
Film- und Diskussionsveranstaltung:
Ver.di in Kooperation mit dem mpz am
4. März 2024 um 18 Uhr und
13. März 2024 um 18 Uhr im
Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg, Ebene 9, Raum St. Georg
In Geheimverhandlungen in der MSC-Zentrale in Genf haben der Hamburger Bürgermeister und Senatsvertreter den Verkauf von 49.9% der Anteile an dem städtischen Hafenkonzern HHLA ausgehandelt und Vorverträge geschlossen.
In seiner Regierungserklärung am 28.02.2024 bezeichnet Peter Tschentscher das als einen entscheidenden Schritt für Hamburg.
Der Verkauf ist in der Tat entscheidend für Hamburg. Denn, entgegen der Hamburger Politik seit der Entstehung des Hafens, gibt Hamburg damit seinen politischen Einfluss auf die Hafenentwicklung auf. Die Stadt behält zwar 50,1% der Aktienanteile, aber mit dem ‚beherrschenden Einfluss’ ist es vorbei. MSC hat das Geld und soll den Finanz- und den operativen Vorstand stellen.
Die Interessen von MSC sind nicht die Hamburgs und werden die Probleme des Hamburger Hafens nicht lösen.
Ver.di und die im Hafen Beschäftigten wehren sich. Unterstützung ist jetzt gefragt.
MSC kauft Häfen, Bahnlinien und weitere Infrastruktur der Transportkette. MSC dominiert sowohl die Fracht- als auch die Kreuzschifffahrt, ignoriert Umweltprobleme, drängt staatlichen Einfluss zurück, häuft immense Gewinne an. Die Geschäfte sind intransparent und jeder Kontrolle entzogen.
Auch wenn der Hamburger Senat den Verkauf der HHLA beschlossen hat, ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Die Bürgerschaft wird sich entscheiden müssen, was für Hamburg und den Hamburger Hafen gut ist.
Nicht nur der Hamburger Hafen ist in einer schwierigen Situation. Die mächtig gewordenen Reeder nehmen immer mehr Einfluss auf die gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen, denn sie entwickeln sich zu Alleinherrschern über die Logistikketten.
Der Film macht deutlich wie groß die Macht von MSC bereits ist, wie MSC mit der Politik vernetzt ist und wo die Interessen der Familie Aponte liegen.
mpz-salon:
Dienstag 12.März, 19 Uhr im mpz
Gäste im anschließenden Gespräch:
Michael Enger, Filmemacher und
Dr. Thomas Dürmeier, Goliathwatch + Hamburger Initiative für ein Lieferkettengesetz HILG
Bitterer Kaffee: Uganda – Bauern kämpfen um ihr Land
2001 wurden im Distrikt Mubende in Uganda 4.000 Menschen durch die Armee von ihrem Land vertrieben. Man wollte Platz schaffen für eine neue Plantage der Neumann Kaffee Gruppe aus Hamburg. Der Kaffeekonzern ist weltweit führender Rohkaffee-Händler. Die ugandischen Soldaten walzten in vier Dörfern Häuser und Hütten nieder. Die Menschen verloren ihren gesamten Besitz und flüchteten in die angrenzenden Wälder. Später ließen sie sich auf freiem Land neben der Plantage nieder. Dort lebten sie in notdürftigen Behausungen – ohne sauberes Wasser, medizinische Versorgung und ausreichende Ernährung. 2002 begannen sie, sich juristisch gegen die Vertreibung und den Raub ihres Landes zu wehren. Mit Unterstützung von Menschenrechtsorganisationen verklagten sie den ugandischen Staat und den Neumann-Konzern. Doch der Prozess wurde über Jahre verschleppt. Richter wurden versetzt, neue lange nicht ernannt, Prozesstermine verschoben. Als der Richter 2019 eine außergerichtliche Schlichtung anordnete, schien eine Lösung des Konflikts möglich. Die Regierung legte ein Angebot auf den Tisch, das die Gruppe der Vertriebenen 2020 jedoch spaltete. Einige wollten weiter klagen, da sie die Entschädigung als zu gering erachteten, die meisten Familien wollten jedoch annehmen. Bis heute warten sie allerdings vergeblich auf die zugesprochene Entschädigung und fühlen sich ein weiteres Mal getäuscht. Sie wollen daher wieder gemeinsam mit den anderen zurück vor Gericht. Ihr Kampf ist noch nicht zuende.
Die Reportage begleitet diesen ersten, gut dokumentierten Fall von „Landgrabbing“ in Afrika über viele Jahre, rekonstruiert die Ereignisse der Vertreibung aus der Sicht der Betroffenen, hinterfragt Positionen und Behauptungen in diesem langen Konflikt um Land in Uganda. Film von Michael Enger / 43 min / 2020