geschichte

mpz Geschichte: Gründungsjahre1973 Gründung des mpz durch Student*innen der Hochschule für bildende Künste und der Universität Hamburg, erstes Konzept- und Selbstverständnispapier. Die anfängliche Konzeption bezieht sich schwerpunktmäßig auf die Bereiche Schule und Hochschule. Sie setzt sich zum Ziel, die Arbeit von LehrerInnen im medienpädagogischen Bereich zu unterstützen. Projekte in außerschulischen Bereichen führen jedoch schnell zur Erweiterung der Konzeption und der Arbeitsfelder des mpz.

Anfänge des mpz 1973 – 1982
mpz 2021 / 25 min /
Eine Zusammenstellung aus Fotos von uns und unserer Arbeit und Ausschnitten aus einigen unserer Filme aus der Zeit. Alle Filmbeispiele sind damals mit den ersten Videogeräten mit offenen Spulen (Japan Standard1) aufgenommen. ansehen

Grindelhof 59c1974-1976 Anmietung eines gemeinsamen 50 m² großen Werkstattraumes im Grindelhof 59c, der durch gemeinsame Monatsbeiträge bezahlt wird. Die ersten eigenen Videogeräte für Aufnahme, Schnitt und Verleih werden angeschafft (die sog. cv- und av-Generation) und aus eigenen Mitteln, durch Kredite und Spenden finanziert. Die ersten praktischen Videoprojekte entstehen: Schüler- und   Hochschulwochenschauen, zum Hochschulrahmengesetz, zu den Berufsverboten, mit Lehrlingen zum Tarifkampf im Öffentlichen Dienst, mit Jugendlichen in Jugendzentren, mit Mieterinitiativen zum Problem Wohnraumzerstörung und Bodenspekulation, mit Frauengruppen zum § 218 und mit Anti-Akw-Initiativen  gegen den Bau des Atomkraftwerkes in Brokdorf. Über die praktischen Projekte werden auch Interessierte aus anderen Arbeitsfeldern und Berufen für die Mitarbeit im mpz gewonnen.

1976-1992 Für die Vielzahl an Aktivitäten reicht der Werkstattraum im Grindelhof nicht  mehr aus. Ende 1976 werden in der Thadenstr. 130a (Hinterhof) zusammen mit anderen Gruppen größere Werkstatträume (ca. 360 m²) angemietet und ausgebaut. Die Medienausstattung wird nach und nach erweitert (die sog. VHS- und U-matic-Generation). Die Aktivitäten in der Anti-Akw- und Friedensbewegung, in der Frauenbewegung, zum Volkszählungsboykott, zu Auseinandersetzungen im Hafen, zur Einführung neuer Technologien in der Arbeitswelt  und zu den besetzten Häusern in der Hafenstraße führen zu einer bewegten Hochzeit im mpz. Eigene Publikationen (Zeitschrift medienarbeit, mpz-Materialien, Verleihprogramme), zahlreiche Veröffentlichungen in den Medien, der überregionale Verleih der Videofilme sowie die Organisierung von Medienzentrentreffen machen das mpz bundesweit und international bekannt.

Susannenstraße1993 bis Juni 2016 Ende 1992 muss aus der Thadenstraße alles raus. Die Gentrifizierung sowie Umstrukturierungspläne der Immobilienhaie haben auch Altona erreicht. Die geforderten Mieten sind nicht mehr zu bezahlen. Die Existenz des mpz steht auf der Kippe. In letzter Minute gelingt es, im Schanzenviertel, in der Susannenstraße 14 (Hinterhof)  neue Räume zu finden, wiederum zusammen mit anderen Gruppen. Der Umzug und der erforderliche Umbau der Räume in Eigenregie kostete viel Zeit, Kraft und Geld. Dazu kommt die Umstellung unserers Archives auf Computer und die Ablösung der analogen Medientechnik durch die neue Generation der digitalen Aufnahme- und Schnitttechnik. Der Rückgang der sozialen Bewegungen in den 1990er Jahren und die geringere Anzahl der mpz-Mitarbeiter*nnen durch Arbeitslosigkeit, berufliche Belastungen und andere Schwerpunkte gehen auch am mpz nicht spurlos vorbei. Die Aktivitäten müssen reduziert werden (z.B. Tagesdienste), die Videoausleihen und die praktischen Medienprojekte  werden weniger.

mpz Sternstr.4Juni 2016 bis heute Auch das Schanzenviertel ist längst eine angesagte Adresse und zahlbare Räume entsprechend rar. Im März 2016 erhält das mpz eine Kündigung mit 3 Monaten Frist. Mit viel Glück und dank breiter Solidarität bei der Raumsuche, beim Ausmisten, Packen und Umziehen gelingt es uns, für eine höhere Miete kleinere Räume unweit des alten Standorts in der Sternstraße 4 anzumieten und fristgerecht den Umzug zu organisieren. Zum ersten Mal seit 1976 sind wir alleinige Mieter, ohne andere Gruppen. Vor dem Umzug sind viele alte Materialien, Videokassetten, Geräte und Möbel im Müll gelandet oder an neue Nutzer*innen weitergereicht worden. Am neuen Ort mit netten Nachbar*innen und Blick auf das Centro Sociale ist fast alles Mobiliar beweglich, so dass wir auf nun rund 60qm den für das mpz immer bedeutenderen mpz-Salon und andere Veranstaltungen mit bis zu 55 Gästen durchführen können, neben den klassischen Bereichen Archiv & Verleih sowie Medienproduktion. Manche sagen sogar, die gemeinsame Anstrengung, die der Platznot geschuldete Reduktion auf das Wesentliche und der neue Standort haben dem mpz als Medienzentrum, also einem Ort der produktiven Zusammenkunft von Menschen, gut getan.

Mehr Informationen zu Selbstverständnis, Arbeitsweise und Fördermöglichkeiten des mpz – kurz zusammengefasst auf unserem Faltblatt.