mpz-salon: Der Häuserfilm

Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe mpz-Salon zeigen wir am Freitag, den 15. November, 19:30 Uhr den Film Der Häuserfilm von der Filmgruppe Chaos / 8 mm auf DVD / 168 Minuten / 1984

Claudia aus der Filmgruppe und weitere „Kieler“ sind bei der anschließenden Diskussion dabei. 

„Der Film dokumentiert die Hausbesetzungen in Kiel von 1980 bis 1984.
Anfang der 1980er Jahre begannen langjährige Hausbesetzungen auch in Kiel. Nach dem »Sophienhof« folgten im Kieler Bahnhofsviertel weitere Besetzungen in der Lerchenstraße und in der Herzog-Friedrich-Straße. Die Häuser boten Platz für mehr als 80 BesetzerInnen und sie wiesen Kieler Stadtgeschichte auf: Ältere KielerInnen berichteten z.B. von Essensmarkenausgaben und Impfstellen dort, direkt nach dem zweiten Weltkrieg. Der Sophienhof war ein über Deutschland hinaus bekanntes Jugendstilgebäude und keinesfalls baufällig. Doch der Bebauungsplan für das heutige Einkaufszentrum am Bahnhof wurde schließlich unter einer SPD-Regierung durchgesetzt.

Die »Filmgruppe Chaos« hat damals mit Super 8 draufgehalten und selber mit besetzt, ausserdem ein Jahr lang Kino mit ausschließlich 8 mm Filmen von verschiedensten FilmemacherInnen vorgeführt. Die Filmrollen vom Häuserkampf wurden nachträglich digitalisiert und durch Aufnahmen weiterer Hausbewohner ergänzt. Zu sehen sind Interviews mit BewohnerInnen, Razzien, heimlich mitgeschnittene Verhandlungen mit Baubehörden, das Errichten eines Stadtgartens, Demos und Aktionen rund um die Häuser.

Im Jahr 2000 wurde ein ehemaliger Mitbewohner der Herzog-Friedrich-Straße öffentlich bekannt: Tarik M. veranlasste als Kronzeuge die Razzia vom Mehringhof in Berlin, wo sich angeblich Rote Zellen versteckt haben sollten. Er war schon 1980 ein V-Mann vom deutschen Verfassungsschutz und hatte Kontakt zur RAF.

Der Film zeigt die damaligen Versuche, sich selber und neue Lebensformen zu erfinden und zu erproben. Und sich den Raum dafür zu erkämpfen.“ mehr zu dem Film

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