Gespräch mit Marcelo Schmidt – Gewerkschaft CONTTMAF
In den letzten Jahren hat es in der Logistik und im Transport in Brasilien eine Reihe massiver Mobilisierungen gegeben, nicht zuletzt den Streik der LKW-Fahrer gegen die Regierung von Michel Temer, der 2018 das Land lahmgelegt hat. Innerhalb weniger Tage führte er nicht nur zur Schließung von Universitäten und zu leeren Supermarktregalen, sondern auch zur Einstellung des Flugverkehrs, da auch die Beschäftigten der staatlichen Erdölfirma Petrobras ihren eigenen Streik ausriefen und der Kraftstoff knapp wurde.
Auch im Streik gegen die Rentenreform von Jair Bolsonaro 2019 spielten Beschäftigte des Transportsektors als organisierte Macht eine zentrale Rolle. Im März 2020 wurde in Brasiliens größtem Hafen ein Streik von über 5000 Hafenarbeitern gegen die Arbeitsbedingungen kurzfristig aufgrund einer möglichen Verschlimmerung der Coronapandemie abgesagt.
- Welche Rolle hat der Transport- und Verkehrssektor in den Auseinandersetzungen mit der Regierung?
- Welche Forderungen jenseits von Lohnforderungen erheben die Bewegungen?
- Welche Stärke können die Bewegungen in den industriell weniger entwickelten Landesteilen Brasiliens entwickeln?
- Welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit, welche Möglichkeiten gemeinsamer Bildungsarbeit bestehen zwischen Beschäftigten in Brasilien und der BRD?
Diese und weitere Fragen wollen wir mit Marcelo Schmidt diskutieren. Marcelo Schmidt arbeitet für die brasilianische Gewerkschaft CONTTMAF (Confederação Nacional dos Trabalhadores em Transportes Aquaviários e Aéreos, na Pesca e nos Portos = Nationale Konföderation der Arbeiter im Wasser- und Luftverkehr, der Fischerei und den Häfen). Er verantwortet außerdem den Aufbau eines Studien- und Bildungsprojektes für Arbeiter und Gewerkschaften an der Universität des Bundesstaates Rio de Janeiro (www.nucleas.uerj.br), das von drei Hafenarbeitergewerkschaften unterstützt wird (FNE, FENCCOVIB, FNP).
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