Wir versuchen nach über einem Jahr Pandemie-Pause einen Neustart. Da wir für diese Veranstaltung im mpz die Auflagen nicht erfüllen können und niemanden ausschließen wollen: diesmal im Centro Sociale (beschränkt auf 30 Personen, wie üblich getestet, geimpft oder genesen (mit Nachweis), Abstand und Maske vor Ort).
Montag 20. September, 19:30 Uhr
im Centro Sociale,
Sternstraße 2, gegenüber vom mpz
Deutschland ist weltweit der viertgrößte Waffenexporter. In den ersten 4 Monaten 2020 hat Deutschland Waffen im Wert von 492 Millionen Euro geliefert – Tendenz steigend.
Ein erheblicher Teil wird über den Hamburger Hafen verschifft. Unsichtbar, da niemand sieht, was sich in den Containern befindet. Erkennbar im Transparenzportal ist lediglich der Export von Munition. Pro Jahr werden 1.000 Container mit Munition verschifft, das sind 3 Container pro Tag. Die dazugehörigen Schusswaffen werden nicht erwähnt.
Wir zeigen den Film „Tödliche Exporte – Rüstungsmanager vor Gericht “
von Daniel Harrich +Thomas Reutter / 50min
Sturmgewehre vom Typ G36 gelangen nach Mexiko, ohne dass der Hersteller Heckler und Koch dafür eine Exportgenehmigung hatte. Drückten die Kontrolleure bewusst vor den warnenden Berichten von Uno, Amnesty International und Auswärtigem Amt die Augen zu, um ein Exportgeschäft nicht zu behindern? Oder hatte Heckler & Koch gar Einfluss auf die Politik genommen?
Während der Dreharbeiten in Mexiko-Stadt fallen Pistolen auf, die die Soldaten vor dem Präsidentenpalast tragen. Auf den Pistolen steht deutlich erkennbar: „Sig Sauer“ + „Made in Germany“. Sig Sauer ist ein deutscher Waffenhersteller mit Sitz in Eckernförde bei Kiel. Allerdings hat die Bundesregierung seit zehn Jahren keine Exportgenehmigungen mehr für Mexiko erteilt!?
Die Geschäfte von Sig Sauer USA gingen ab 2011 hoch. Ein möglicher Grund: Der Konkurrent, die schwäbische Waffenschmiede Heckler & Koch, durfte wegen langwieriger Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart nicht mehr nach Mexiko liefern.
Aber auch mit Sig Sauer beschäftigen sich Gerichte…
Danach zeigen wir ‚Wege des Stahls‚ – Eine 15minütige Dokumentation, die die konkreten Auswirkungen des Einsatzes deutscher Waffen zeigt.
Zum Gespräch nach den Filmen dabei: Vertreter*innen von der Volksinitiative gegen Rüstungsimporte
Deren Ziel ist es einen Volksentscheid zu erreichen, um den Hafen Hamburg zu einem zivilen Hafen zu machen, über den keine Kriegsgüter mehr verladen werden. Zur Erreichung eines Volksentscheids sammelt die Initiative zur Zeit die nötigen 10.000 Unterschriften.