Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe mpz-salon zeigen wir am Donnerstag, den 28. Januar 2016, 19:30 Uhr, wie immer bei Salzstangen, Wasser und Wein, den Dokumentarfilm: „Was hat Hamburg nur mit Euch Frauen gemacht ?“ – Staatliche Fürsorge und ihre Folgen von der Weimarer Republik bis in die Gegenwart, von der Projektgruppe für die vergessenen Opfer des NS-Regimes in Hamburg e.V. + mpz Hamburg e.V. , Christina Kukielka, Christiane Rothmaler, Stefan Corinth 1992 / 90 Min.
Zum Gespräch dabei sein werden: Christiane Rothmaler (Projektgruppe für die vergessenen Opfer des NS-Regimes + Filmteam), Petra Vollmer (Projektgruppe) und Stefan Corinth (mpz + Filmteam) .
Der Film zeigt die Kontinuität der sozialen Verfolgung von Frauen von 1920 bis heute. Drei Hamburger Frauen – Herta B., Anna D. und Olga P. – erzählen ihr Schicksal als Kinder und Jugendliche in den Hamburger Heimen Averhoffstraße, Abendroth-Haus und Feuerbergstraße. Fast „zwangsläufig“ wurden sie später zur „Umerziehung“ in die Alsterdorfer Anstalten und in das Arbeitshaus Farmsen der damaligen Hamburger Wohlfahrtsanstalten eingewiesen.
Ihre Geschichte steht stellvertretend für das Schicksal tausender deutscher Frauen, die für den – bürgerlichen – NS-Staat bzw. für die Hamburger Fürsorge unerwünscht waren.
Personelle und inhaltliche Kontinuitäten von der Weimarer Republik bis in die Bundesrepublik zeigen, wie sich der Hamburger Fürsorgeapparat 1933 ohne große Reibungsverluste in die NS-Ideologie integriert hat und nach 1945 ebenso zur Tagesordnung übergegangen ist.
Dass die Denunziation, Ausgrenzung und Verfolgung von Frauen keine Besonderheit des Nationalsozialismus war, zeigen die vergeblichen Versuche der drei Hamburgerinnen, nach 1945 rehabilitiert zu werden. Erst 1988 erhielten sie so etwas wie eine „Entschädigung“ für die ihnen zugefügten körperlichen Verstümmelungen und Misshandlungen. Ihre öffentliche Rehabilitierung als Verfolgte des NS-Regimes, als Opfer der Hamburger Fürsorge haben diese Frauen nicht mehr erlebt.
Herta B., Anna D. und Olga P. haben mit viel Mut, aber auch viel Wut und Trauer stellvertretend für viele ihrer Leidensgefährtinnen ihr Lebensschicksal und damit ein Stück Hamburger Frauengeschichte aus der „Vergangenheit“ zurück in die Erinnerung gerufen. mehr…
Eintritt: Spende
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